Im Raum Nordrhein-Westfallen plant der SB-Warenhausriese Globus offenbar eine Übernahme von mehreren Real-Filialen. Das erfuhr CHIP aus Insiderkreisen. Zudem hatte die "Lebensmittel Zeitung" bereits vor den Plänen erfahren und darüber in der Print-Ausgabe berichtet.
Bereits vor wenigen Monaten war bekanntgeworden, dass die Supermarkt-Kette zehn Filialen übernehmen wollte. Mittlerweile soll das Interesse sogar bei rund 24 Märkten liegen.
Nach CHIP-Informationen geht es dabei um Filialen in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Für diese Regionen scheint auch Kaufland großes Interesse zu zeigen.
Globus stellt Beiladungsantrag
Wie die "Lebensmittel Zeitung" berichtet, hat Globus auch deshalb einen Beiladungsantrag beim Kartellamt gestellt. Solch ein Vorgehen ist übrigens üblich.
Bei der Übernahme der Drogeriemarke Budnikowsky durch Edeka vor drei Jahren hatten etwa Rewe, dm und Rossmann entsprechende Beiladungsanträge gestellt.
Edeka interessiert sich für mehr Läden
Mit Globus hat der russische Investor SCP Group bereits vier Kandidaten, die nun Real-Filialen übernehmen.
SCP hatte bereits angekündigt, 141 der zuletzt noch rund 270 Real-Märkte an Kaufland und Edeka verkaufen zu wollen - 88 an Kaufland, 53 an Edeka. Die Mitarbeiter sollen übernommen werden.
Doch es könnte nun sogar besser für SCP laufen. Nach Brancheninformationen soll Kaufland Interesse an 101 Märkten gezeigt haben. Edeka wiederum - laut einem Bericht der "Lebensmittel Zeitung" plant jetzt sogar die Übernahme von 70 Märkten und will dies so beim Kartellamt einreichen.
CHIP vermutet: Edeka und Kaufland haben eine größere Anzahl an Märkten im Visier, um letztendlich auf die gewünschte Zahl 88 und 53 zu kommen.
Im Vorfeld hatten Immobilienexperten aus München bereits ausgeschlossen, dass das Kartellamt für alle Filialen grünes Licht geben wird. Besonders auf ländlichen Regionen könnten die Wettbewerbshüter Bedenken äußern.
Legen Kaufland und Edeka eine längere Liste beim Bundeskartellamt vor und äußert die Behörden für einen kleinen Teil der Märkte bedenken, wäre zumindest ein Puffer da, um letztendlich auf die gewünschte Zahl der 88 Filialen für Kaufland und 53 Filialen für Edeka zu kommen.
Rewe will offenbar nur als Mieter in Real-Flächen einziehen. Doch die Gespräche verlaufen offenbar nur mühsam, wie die LZ berichtet.
Investor schließt erste Filialen
Die ersten Märkte sollen ab dem vierten Quartal an die neuen Besitzer übergeben werden. Der gesamte Prozess werde sich über einen Zeitraum von rund 18 Monaten erstrecken.
Auch eine Aufteilung einzelner Märkte in kleinere Flächen zur besseren Verwertung schloss der Finanzinvestor bisher nicht aus. In solchen Mini-Malls könnten dann gleichzeitig Discounter-Riesen, Ramschläden, Schuhhändler, Apotheken und Imbissbuden einziehen.
Rund 30 Märkte müssten voraussichtlich mangels Perspektiven geschlossen werden, hieß es bereits bei der Unterzeichnung des Kaufvertrages im Frühjahr.
Die ersten Filialen trifft es nun in den Städten Berlin-Spandau, Duisburg-Süd, Herten-Westerholt, Leißling-Weißenfels, Mönchengladbach-Rheydt, Bitterfeld-Wolfen, Frankenthal und Goslar. Im kommenden Jahr ist dort Schluss. Betroffen sind laut der Gewerkschaft Verdi knapp 700 Mitarbeiter.
July 05, 2020 at 05:17PM
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Kaufland will Filialen von Real übernehmen: Jetzt schalten sich Edeka und ein Erzrivale ein - CHIP Online Deutschland
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